Ensdorf,

Wir renaturieren aktuell den Lochbach zwischen Ensdorf und Schwalbach auf einer Gesamtlänge von 1,5 Kilometern. Dafür haben wir jetzt im Auftrag der RAG AG ein sogenanntes Ökokonto beantragt. Mit diesen vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen für die anstehenden Sanierung der Bergehalde Duhamel in Ensdorf leistet die RAG AG damit bereits heute in der Region einen Beitrag zur Verbesserung der ökologischen Qualität und der Klimaresilienz des Gewässerlaufes. Die vorlaufenden Planungskosten wurden von der Gemeinde Ensdorf und durch das Umweltministerium des Saarlandes finanziert.

„Gewässerrenaturierungen zählen aufgrund der komplexen Anforderung an Planung, Grundstückssicherung, Genehmigung und Bauausführung zu den aufwändigsten Ausgleichsmaßnahmen. Dafür leisten sie mit ihrer multifunktionalen Wirkung einen herausragenden Beitrag für den Natur- und Artenschutz und wirken gleichsam positiv auf die Klima- und Hochwasserresilienz“, betont Nicole Büsing, Geschäftsführerin der Landschaftsagentur Plus. Auch das Landschaftsbild profitiere von solchen Maßnahmen. So seien die positiven Effekte auf die Naherholungsqualität in der Ensdorfer Parkanlage bereits sichtbar.

Saarländische Ministerin und Projektbeteiligte machen sich ein Bild vom aktuellen Stand

Davon hat sich Petra Berg, saarländische Ministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, jetzt mit eigenen Augen überzeugt. Gemeinsam mit Jörg Wilhelmy, Bürgermeister der Gemeinde Ensdorf, Nicole Büsing und Markus Kissenbeck, Geschäftsführung der Landschaftsagentur Plus, sowie Martin Krantz und Rudolf Krumm, beide RAG Montan Immobilien GmbH, stattete sie dem Park hinter dem Rathaus in Ensdorf einen Besuch ab.

„Neben dem ökologischen Aspekt haben wir hier ein hervorragendes Beispiel, wie eine solche Maßnahme einen Beitrag zur Klimafolgeanpassung leistet“, stellt die Ministerin fest. „Eigentliches Ziel dieser Maßnahme ist es, den ökologischen Zustand des Gewässers zu steigern. Dadurch kommt es zu einer Aufwertung  der Lebensraumstrukturen und zur Aufbesserung der ökologischen Vielfalt und des Artenreichtums beiträgt“, so Petra Berg.

"Lochbach verleiht dem Park ein neues Gesicht"

Auch Bürgermeister Jörg Wilhelmy sieht positive Zusatzeffekte. „Die Aufenthaltsqualität hat sich deutlich erhöht. Der Lochbach ist jetzt viel besser erlebbar und verleiht dem Park ein neues Gesicht“. Kleine Inseln sind entstanden, Trittsteine erlauben das Überqueren des Bachlaufs. „Durch die Entscheidung der RAG Montan Immobilien die Kompensationsverpflichtung im Gemeindegebiet umzusetzen, können wir zusätzlich profitieren“. Wilhelmy erläutert, dass die Gemeinde im Rahmen der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zur Renaturierung des Lochbachs als berichtspflichtiges Gewässer im Sinne der WRRL verpflichtet war.

„Ziel der Wasserrahmenrichtlinie ist es, Bäche und Flüsse wieder in einen naturnahen Zustand zu versetzen und eine gute Gewässerstruktur wiederherzustellen. Dabei beraten wir die Kommunen, unterstützen sie aber auch finanziell bei den Planungskosten“, ergänzt Ministerin Berg.

Arbeiten sollen im Sommer 2023 abgeschlossen sein

Neben der Renaturierung unmittelbar im Gewässerbett und der Anlage von Gewässerschlingen werden im weiteren Verlauf des Lochbachs noch Flutmulden eingebaut, die das Gewässer bei Hochwasserereignissen entlasten. Den Waldbereich zwischen Ensdorf und Schwalbach wird die Landschaftsagentur Plus ebenfalls ökologisch Aufwerten. Zum Schutz der in diesem Gebiet ansässigen Biber wurde zusätzlich ein Bibermanagement beauftragt. Die Arbeiten sollen im Sommer 2023 abgeschlossen sein, erklärt unsere zuständige Projektleiterin Sinem Agacik.

1. & 3. Foto © BeckerBredel

Autor: Traudel König